Ein kleiner Einblick in die Welt des Schmerzes

Schmerz kann verschiedene Ursachen haben. Einmal kann es körperliche (somatische) oder seelische (psychosomatische) Ursachen haben.

Bei somatischen Schmerzen findet man meistens die Ursache in erkrankten Regionen des Körpers, z. B. durch Verschleiß in den Gelenken, Verwachsungen an Operationsstellen usw. Psychosomatische Schmerzen haben keine körperliche Ursache, sondern seelische.

Häufig werden somatische Schmerzen von den Betroffenen leichter verarbeitet als psychosomatische Schmerzen. Psychosomatische Schmerzen sind für die Betroffenen jedoch genau so real wie somatische Schmerzen. Diese zeigen sich häufig als Rücken-Gelenks- oder Magenschmerzen. Die Ursache für psychosomatische Schmerzen können vielfältig sein. Ausgelöst z.B. durch beruflichen oder privaten Stress, traumatische Erlebnisse, usw.

Es gibt den Spruch, ein Indianer kennt keinen Schmerz. Ist es richtig einfach die Zähne zusammen zu beißen und die Situation einfach hinnehmen? Nein, das sollte man auf keinen Fall. Man muss aktiv den Schmerz angehen, denn sonst beherrscht einen der Schmerz. Aktiv angehen heißt nicht, den Schmerz zu besiegen, das ist oft nicht möglich, sondern nicht das ganze Leben durch den Schmerz bestimmen lassen.

Was löst der Schmerz bei Betroffenen aus? Er kann dem Selbstbewusstsein schaden, da man häufig in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist. Und unsere Gesellschaft honoriert leider nun mal nach Leistung, und wer die geforderte Leistung nicht bringen kann, steht schnell am Rande der Gesellschaft. Die körperlichen Einschränkungen tun ihr übriges dazu. Oft kommt ein Gefühl der Isolation dazu, weil Dinge des alltäglichen Lebens einem schwer fallen. Man zieht sich aus dem gewohnten Umfeld zurück, um nicht immer an die eigenen Einschränkungen erinnert zu werden. Auch die Gefahr von schweren Depressionen ist nicht zu unterschätzen.

Ist nur der Betroffene der Leidtragende des Schmerz? Nein, auch das nähere Umfeld ist betroffen. Angehörige und Freunde bekommen die Veränderungen und die Auswirkungen mit. Sie sehen wie sich der Mensch durch den Schmerz verändern, wie sie anfangen sich vom lebenslustigen Menschen zu einem traurigen Menschen entwickelt, wie er immer mehr unter Stimmungsschwankungen leidet. Auch sie leiden, weil sie nicht helfen können.

Den ersten Schritt aus der Isolation kann nur der Betroffene selber machen. Er muss bereit sein, sich fachliche Hilfe zu holen, und den Willen sein Leben wieder selber zu bestimmen und nicht von den Schmerz bestimmen lassen. Sicher gibt es Schmerzen, die sich nicht durch Medikamente einschränken lassen, aber man kann lernen mit ihnen zu leben.